Als ein stürmisches Landmeer, dessen weite Dünung im brasilianischen Hochland sich der Küste zu, zu immer steileren und kürzeren Wellen türmt, beschreibt Stefan Loose in seinem Reiseführer das Minas Gerais. Mittendrin kleine Barockstädchen, die vom Reichtum des Goldgräberbooms erzählen. Der „pro Kopf“ Ertrag der schwarzen Sklaven war im 18. Jahrhundert der höchste in der ganzen Welt – und kostete seinen Preis, nämlich das Leben von unzähligen Leibeigenen, die hier ihren Frondienst ableisten mussten. Nach wenigen Jahren waren sie erschöpft und ausgelaugt und ein portugiesischer Kolonialbeamter nannte das Eldorado im Minas Gerais eine „Weihestätte für Verbrechen, Vagabunden und Übeltäter“. Durch diesen Reichtum, der hier an die Oberfläche gefördert wurde, entstand auch ein kultureller Reichtum der sich einbettete in diese Landschaft, die durchzogen ist von Grotten und unterirdischen Flussläufen. Der brasilianische Barock, der sich hier zeigt, sei ein ganz anderer, als der europäische, versichert uns Peter. Womöglich „noch barocker“ soll heißen üppiger? Denn Isabella erzählte uns, dass hier Unmengen von Edelsteinen und Gold in Kirchen verbaut wurden um sie vor der portugiesischen Kolonialmacht zu verbergen.

Noch etwas anderes verbirgt sich mitten im Urwald: „Inhotim“, ein Kunstpark, den sich ein im heutigen Minas Gerais reich gewordener Stahlmagnat erschaffen ließ. Auf 300.000 m² Fläche, mit mehr als 20 Pavillons und mehr als 500 Künstlern entstand hier eine KunstWelt die das „Who is Who“ der internationalen Gegenwartskunst versammelt. Man wandert durch einen botanischen Garten und entdeckt Skulpturen und Installationen im Dialog mit Licht und Natur. Inhotim wird unser erster Eindruck vom Minas Gerais sein, nachdem wir früh am Morgen in Belo Horizonte gelandet sind und ich frage mich, ob uns ein Kunst-Disneyland erwartet, oder ob es gelingt, was sein Erschaffer sich wünscht:
“ Es soll wie ein magischer Weg sein, ein magischer Spaziergang", sagt er über Inhotim. "Die Menschen kommen hierher und gehen wieder. Vermutlich werden sie erst viel später verstehen, was sie hier gesehen und erlebt haben - weil es um Schönheit geht. Es soll auf den Geist wirken, den Augen gut tun, und auch dem Herzen. Das ist mein Ziel, und ich denke, wenn ich das erreicht habe, ist ein Teil meines Lebenswerks vollendet."
Leider wird ein Tag ausreichen müssen, Inhotim zu erkunden, denn noch am Abend möchten wir in Ouro Preto ankommen, möglichst vor Einbruch der Dunkelheit, denn die mit Schlaglöchern übersäten Straßen laden nicht gerade zu Nachtfahrten ein. Ouro Preto, Tiradentes, Belo Horizonte, ich hatte bisher keine Verbindung zu diesen Städten nur Peter und Isabellas Erzählungen und ihre Begeisterung. Als ich nach der Gegend fragte, auf die sie sich bei dieser Reise am meisten freuen, war es das Minas Gerais. Die Verbindung entsteht allmählich. Glaubt ihr an Zufälle, ja? Ich tue es nicht, „es fügt sich“! Oftmals zwinkern mir die Fügungen verschmitzt zu, wie jetzt im Minas Gerais. Zuerst sah Frank die Reportage bei 3sat über Inhotim, dann erfuhren wir, dass „rein zufällig“ an dem Wochenende, an dem in Tiradentes sein werden das „14. Festival Cultura e Gastronomia“ stattfindet. Isabella hatte uns schon erzählt, dass in Bahia und im Minas Gerais die beste Küche von ganz Brasilien beheimatet ist und wir sind mitten drin!!
Gerade während ich an diesem Blog-Beitrag schreibe, bekam ich einen Anruf von Wolfgang Larcher. Wolfgang Larcher ist der deutschsprachige Führer der Kathedrale von Chartres. Wir telefonieren ungefähr zweimal im Jahr wegen organisatorischen Dingen. Während ich dieses Mal in meinen Listen nach einer Telefonnummer suche, erzählen wir einander unsere Urlaubspläne. „Oh, sie fahren nach Brasilien! Was auch ins Minas Gerais? Da müssen Sie unbedingt in die Kathedrale von Mariana gehen, das ist gleich bei Ouro Preto. Meine Freundin Elisa ist dort Hauptorganistin, besuchen Sie unbedingt ein Konzert von ihr, sie spielt auf einer Schnitger-Orgel, so ziemlich das Beste, was es gibt.“ So, so, hatte ich das nicht gerade gestern Abend noch vor dem Einschlafen gelesen, die Kathedrale von Marina, mit ihrer berühmten Schnitger-Orgel, die 1752 über Portugal hier her kam, nun wird sie uns also auf dem Silbertablett serviert. Gut so, weiter so!

Nach unserer Minas Gerais Expedition gibt es nur noch einen Ort vorzustellen: Morro de Sao Paulo auf der Atlantik-Insel Tinhare. Es wird aber nun auch Zeit, denn nun heiß es, nur noch sechs mal schlafen, bevor die Reise beginnt.
…. und ein paradiesisches Fleckchen Erde hoch über dem Atlantik
wird der richtige Ort sein, um sich in eine Hängematte auf die Veranda des „großen Hauses“ zu legen oder sich im Quellwasserpool mit Blick über den Atlantik treiben zu lassen und den vergangenen Tagen nachzuträumen. Unter uns Strände, die zu den schönsten Brasiliens zählen. Die Pousada Kolibri in einem tropischen Wald gelegen, gehört einem deutschen Ehepaar und ist wiederum berühmt, für die Kochkünste des Inhabers. Etwas zurückgezogen, oberhalb vom turbulenten Strandleben, das, wie wir hoffen im brasilianischen Winter etwas weniger wild toben wird, wohnen wir über den Dingen. Der rechte Fleck, um einen „Über“-blick auf all das Erlebte zu bekommen. Auch hier, die Ahnung dass uns Wunderschönes erwartet, aber noch nicht so recht den Faden dazu gefunden haben, es lohnt sich also weiter zu lesen, denn im Erleben steckt die Flamme, die entzündet.
Hier einige Adressen zu unseren Reisezielen im Minas Gerais und Morro de Sao Paulo
www.pousada-colibri.com
Noch etwas anderes verbirgt sich mitten im Urwald: „Inhotim“, ein Kunstpark, den sich ein im heutigen Minas Gerais reich gewordener Stahlmagnat erschaffen ließ. Auf 300.000 m² Fläche, mit mehr als 20 Pavillons und mehr als 500 Künstlern entstand hier eine KunstWelt die das „Who is Who“ der internationalen Gegenwartskunst versammelt. Man wandert durch einen botanischen Garten und entdeckt Skulpturen und Installationen im Dialog mit Licht und Natur. Inhotim wird unser erster Eindruck vom Minas Gerais sein, nachdem wir früh am Morgen in Belo Horizonte gelandet sind und ich frage mich, ob uns ein Kunst-Disneyland erwartet, oder ob es gelingt, was sein Erschaffer sich wünscht:
“ Es soll wie ein magischer Weg sein, ein magischer Spaziergang", sagt er über Inhotim. "Die Menschen kommen hierher und gehen wieder. Vermutlich werden sie erst viel später verstehen, was sie hier gesehen und erlebt haben - weil es um Schönheit geht. Es soll auf den Geist wirken, den Augen gut tun, und auch dem Herzen. Das ist mein Ziel, und ich denke, wenn ich das erreicht habe, ist ein Teil meines Lebenswerks vollendet."
Leider wird ein Tag ausreichen müssen, Inhotim zu erkunden, denn noch am Abend möchten wir in Ouro Preto ankommen, möglichst vor Einbruch der Dunkelheit, denn die mit Schlaglöchern übersäten Straßen laden nicht gerade zu Nachtfahrten ein. Ouro Preto, Tiradentes, Belo Horizonte, ich hatte bisher keine Verbindung zu diesen Städten nur Peter und Isabellas Erzählungen und ihre Begeisterung. Als ich nach der Gegend fragte, auf die sie sich bei dieser Reise am meisten freuen, war es das Minas Gerais. Die Verbindung entsteht allmählich. Glaubt ihr an Zufälle, ja? Ich tue es nicht, „es fügt sich“! Oftmals zwinkern mir die Fügungen verschmitzt zu, wie jetzt im Minas Gerais. Zuerst sah Frank die Reportage bei 3sat über Inhotim, dann erfuhren wir, dass „rein zufällig“ an dem Wochenende, an dem in Tiradentes sein werden das „14. Festival Cultura e Gastronomia“ stattfindet. Isabella hatte uns schon erzählt, dass in Bahia und im Minas Gerais die beste Küche von ganz Brasilien beheimatet ist und wir sind mitten drin!!
Gerade während ich an diesem Blog-Beitrag schreibe, bekam ich einen Anruf von Wolfgang Larcher. Wolfgang Larcher ist der deutschsprachige Führer der Kathedrale von Chartres. Wir telefonieren ungefähr zweimal im Jahr wegen organisatorischen Dingen. Während ich dieses Mal in meinen Listen nach einer Telefonnummer suche, erzählen wir einander unsere Urlaubspläne. „Oh, sie fahren nach Brasilien! Was auch ins Minas Gerais? Da müssen Sie unbedingt in die Kathedrale von Mariana gehen, das ist gleich bei Ouro Preto. Meine Freundin Elisa ist dort Hauptorganistin, besuchen Sie unbedingt ein Konzert von ihr, sie spielt auf einer Schnitger-Orgel, so ziemlich das Beste, was es gibt.“ So, so, hatte ich das nicht gerade gestern Abend noch vor dem Einschlafen gelesen, die Kathedrale von Marina, mit ihrer berühmten Schnitger-Orgel, die 1752 über Portugal hier her kam, nun wird sie uns also auf dem Silbertablett serviert. Gut so, weiter so!
Nach unserer Minas Gerais Expedition gibt es nur noch einen Ort vorzustellen: Morro de Sao Paulo auf der Atlantik-Insel Tinhare. Es wird aber nun auch Zeit, denn nun heiß es, nur noch sechs mal schlafen, bevor die Reise beginnt.
…. und ein paradiesisches Fleckchen Erde hoch über dem Atlantik
wird der richtige Ort sein, um sich in eine Hängematte auf die Veranda des „großen Hauses“ zu legen oder sich im Quellwasserpool mit Blick über den Atlantik treiben zu lassen und den vergangenen Tagen nachzuträumen. Unter uns Strände, die zu den schönsten Brasiliens zählen. Die Pousada Kolibri in einem tropischen Wald gelegen, gehört einem deutschen Ehepaar und ist wiederum berühmt, für die Kochkünste des Inhabers. Etwas zurückgezogen, oberhalb vom turbulenten Strandleben, das, wie wir hoffen im brasilianischen Winter etwas weniger wild toben wird, wohnen wir über den Dingen. Der rechte Fleck, um einen „Über“-blick auf all das Erlebte zu bekommen. Auch hier, die Ahnung dass uns Wunderschönes erwartet, aber noch nicht so recht den Faden dazu gefunden haben, es lohnt sich also weiter zu lesen, denn im Erleben steckt die Flamme, die entzündet.
Hier einige Adressen zu unseren Reisezielen im Minas Gerais und Morro de Sao Paulo
http://www.3sat.de/page/?source=/kulturzeit/themen/152761/index.html (Inhotim)
http://www.brasilien.de/ReiseService/reiseangebote/minas/sehenswuerdigkeit/minas.asp (Minas Gerais)
http://de.wikipedia.org/wiki/Morro_de_S%C3%A3o_Paulo (Morro de Sao Paulo)http://www.brasilien.de/ReiseService/reiseangebote/minas/sehenswuerdigkeit/minas.asp (Minas Gerais)
www.pousada-colibri.com
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