Donnerstag, 23. Juni 2011

Salvador - die Geheimnisvolle und die schwärzeste Stadt Brasiliens



Nach und nach möchte ich euch die Schönheiten vorstellen, die wir besuchen werden. Mögen mir die, die hier leben und manches besser wissen meine Fehler verzeihen, denn ich habe bisher nur gelesen, das Erleben erwartet uns noch…..

Beginnen wir mit Salvador, hier werden wir landen und ich komme nicht umhin, an die vielen Menschen die auf weit unglücklichere Weise hier angekommen sind, zu erinnern:
Salvadors Hafen war der Ort in der neuen Welt, der die Verschleppten, Unglücklichen, Geschundenen in Empfang nahm. Hier landeten die aus Afrika entführten Menschen und sollten von nun an ihr Leben als Sklaven führen. 

Schwere Schritte, heisere Flüche, Stöhnen. Die hier Angekommenen mochten ihre Leidensgenossen, die die Überfahrt nicht überstanden hatten, vielleicht sogar beneiden. Hier wurden sie zur Schau gestellt und ausgewählt für die schwere Arbeit bei der Gewinnung von Zucker und Brasilholz. Ihre Nachkömmlinge haben sich hier niedergelassen und so ist Salvador, wie der gesamte Bundesstaat Bahia, der Landstrich in Brasilien, in dem die meisten dunkelhäutigen Menschen leben. 




Heute wird Salvador als Capital da Alegria – Hauptstadt der Freude – gerühmt. Man wird hineingerissen in die pulsierende afrobrasilianische Energie, die Lebensfreude ihrer Bewohner, ihre Lust am Musikmachen, am Tanzen und ihre Verbundenheit mit den afrikanischen Traditionen. Sie haben ihre Überlebensstrategie im Verwandeln und Verhüllen gefunden.
So wurde aus den alten Gottheiten des Candomblé, ihres ursprünglichen afrikanischen Glaubens, katholische Heilige. Die Meeresgöttin Iemanjá beispielsweise hat ihre Entsprechung in der Jungfrau Maria, Oxalá, der mächtigste Orixa entspricht Jesus. Erst seit wenigen Jahren ist es den Anhängern des Candomblé wieder erlaubt, ihre Religion auszuüben. Sie verehren weder Dämonen, noch vollziehen sie satanische Rituale, sondern sie kehren damit zu den Wurzeln ihres afrikanischen Erbes zurück.
Der Capoeira ist auch ein Beispiel dieser Verhüllung. Er ist eine alte Kampftechnik, die die afrikanische Sklaven mitbrachten. Sie wird akrobatisch mit Händen und Beinen ausgeführt und verbindet Angriffs- und Verteidigungsfähigkeit mit Tanz und Spiritualität.


Ganz unverhüllt zeigt Salvador aber auch seine Schönheit und seine Kostbarkeiten:
„Nicht nur an Lebensenergie ist Salvador Brasiliens wohl reichste Stadt, sondern auch was das kulturhistorische Erbe anbelangt. Sowohl hinsichtlich kolonialer Architektur als auch der (Kirchen-) Malerei und Goldschiedekunst nimmt sie noch vor Ouro Preto den ersten Platz in Brasilien ein. Vor allem in der historischen Altsadt mit ihren 3000 histoirschen Gebäuden besteht die Gelegenheit, diese Schätze zu bewundern . Der Sänger Gilberto Gil hatte das einst heruntergekommene Peluorinho als „größtes Barock-Slum“ der Welt bezeichnet.“Stefan Loose
Und genau hier werden wir wohnen. Dank der heutigen Recherchemöglichkeiten über das Internet haben wir den Pfarrer und Kirchenmusiker Hans Böhnisch gefunden. Er arbeitet seit 1992 in Salvador, gründete den Chor und das Orchester „Barroco na Bahia“ und ließ als Domkapellmeister auch eine Orgel in die Kathedrale von Salvador einbauen. Ja, und so ganz nebenbei hat er noch mehrere Häuser des brasilianischen Jugendstils in der Altstadt renoviert. Eines davon ist das Hotel in dem wir wohnen werden. Wir sind gespannt und freuen uns  sehr darauf ihn kennenzulernen. Falls ihr schon einen Blick werfen wollt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Salvador_da_Bahia